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Friday, 20 February 2015

US troops in the Ukraine; War not means training

In German. No time to translate

US-Truppen in der Ukraine: Krieg heißt jetzt Training
Man muss es den Menschen nur schmackhaft machen. Der Krieg als solcher ist nicht unbedingt wünschenswert; also muss man ihn euphemisieren, schmücken, motivierend darstellen, beschönigen und für die Menschen akzeptabel darstellen. Fußball mag fast jeder – was liegt also näher als die Vorbereitung für das Spiel, die Vorbereitung auf den Sieg, also auch für das Militär anzusprechen: das Training.

Von Henry Paul

Der amerikanische NATO-General Ben Hodges trifft ukrainische Soldaten. Bild: Flickr / U.S. Army Europe Images CC-BY 2.0
Der amerikanische NATO-General Ben Hodges trifft ukrainische Soldaten. Bild: Flickr / U.S. Army Europe Images CC-BY 2.0
17 February, 2015

Training ist Lernen, ist besser machen, ist vorbereiten, ist Vorfreude, ist schon der halbe Sieg der Mannschaft. Die Sache hat naturgegeben eine Rückseite: wer trainiert, will auch machen, wer sich vorbereitet, will auch schießen – im Fussball wie im Krieg. Die Propagandamacht der Pressezaren hat sich also ans Volk gewandt und sich jetzt nur dem Training verschrieben. Die Amis machen keinen Krieg, nein. Sie trainieren – und zwar die anderen, die Krieg machen sollen für die Amis. Und wie im Fußball findet Training nicht nur theoretisch an der Tafel statt, sondern viel intensiver mit Ball auf dem Spielfeld. Genau darauf kommt es an: das echte Spiel trainieren mit den echten Waffen, die den Zielschuss und den Sieg bedeuten. Fußball kommt meist ohne große Verletzungen aus, Krieg allerdings produziert Opfer, Verletzte und Tote. Wer also nur Training sagt, meint selbstverständlich im Nachgang den Waffengang mit Toten.

Die NATO hat durch den Oberbefehlshaber Europas Ben Hodges öffentlich verlautbaren lassen, dass die NATO ab März (wahrscheinlich aber schon vorher) ein ganzes Bataillon Spezialkräfte der USA in die Ukraine entsenden werden, um die staatlichen Ukraine-Truppen (bzw. den Rest davon) an Spezialwaffen und modernem Gerät zu trainieren. Das bedingt natürlich die Beisendung dieser Spezialwaffen, die zusammen mit den avisierten Waffen des Präsidenten Obama in die Ukraine geschickt werden sollen. Waffen aus den USA in die Ukraine? Unfassbar! Ach so, nur zum Training. Na dann ist das ja gar nicht schlimm und auch keine Eskalation, eher eine Beruhigung. Oder doch nicht?

Die große Staatsfrau Merkel hat in einer riesigen Kraftanstrengung mit Tricks, Hyper-Verstand, totaler Hinwendung und politischer Raffinesse diese Marathonkonferenz Minsk II endlich zustande gebracht und wir sehen stillstehend ein Resultat, das sich sehen lassen kann – weil wir es schon kennen!
Das Minsk-II-Abkommen, das gerade geschlossen wurde, hat lediglich wiederholt konstatiert und schriftlich dokumentiert, was im September schon vereinbart wurde. Zumindest hat es eine sinnstiftende Ergänzung gegeben, indem die Prozessverfahren der Sicherung und des Abzugs vermerkt wurden. Der Kraftakt Merkels und Hollandes ist wohl das beste "window-dressing" das Europa je hingelegt hatte, um ihre eigene Schwäche zu vertuschen und Obama genügend Spielraum zu geben, damit der machen kann was er nicht lassen will: den Ukraine-Krieg eskalieren.

Unbeschadet der Waffenstillstandsvereinbarung mit Minsk II wird also trotzdem aufgerüstet. Es ist deshalb völlig ausgeschlossen, dass selbst Minsk II eine Befriedung auf Dauer herstellen könnte, denn die Ansage der Trainer-Soldaten ist ja nur eine euphemisierende Umschreibung für eine neue vielversprechende militärische Intervention der USA auf hohem Niveau. Obama als Friedens-Versprecher sendet Trainingsinstrumente. Man darf daraus ableiten, dass das Training sowohl vor Ort als auch an den entsprechenden Geräten eingeübt werden soll. Denn nur praktisches Training bringt einen Erfolg. Also werden die Boys den Ukras das Beobachten, das Analysieren, das Schießen und das Zerstören auf neuestem Level beibringen – selbstverständlich nicht in oder auf ihrem Gebiet, sondern zum Donbass und zur Krim hin!

Auch wenn man allen Soldaten des Bataillons schöne neue Badges mit dem Trainings-Flammenschwert der US-Streitkräfte ausstaffieren würde, wären es immer noch reguläre Truppen, ja sogar Spezialeinheiten. Und das war weder vorgesehen, noch im Paket des Minsk II berücksichtigt und auch nicht laut durch die USA veröffentlicht. Hat doch Obama mehrfach von der Unverletzlichkeit und der Souveränität der ganzen Ukraine gesprochen, den heiligen Friedens-Eid der territorialen Unverletzlichkeit mit Merkel beschworen, dass niemals fremde Truppen dieses Territorium betreten dürften. Bluff: Die NATO hat es schon getan, die US-Söldner haben es getan, nun will es die USA offiziell auch tun.
Herr Präsident Putin – Sie haben Konsequenzen angedroht, falls so etwas passieren sollte: US- oder NATO-Truppen marschieren in die Ukraine ein. Nun? Welche Konsequenzen müssen wir vergegenwärtigen?

Zum Einen haben wir in Europa wahnsinnige Angst davor, dass durch die Konsequenzen Russlands ein weiterer Eskalations- oder Verteidigungs-Run einsetzt und das kann nur bedeuten: noch mehr Waffen, noch mehr Kämpfe, noch mehr Tote, noch mehr Flüchtlinge, noch mehr kaputte Staaten, noch mehr zerstörter Boden. Und deswegen wollen wir in Europa das alles vermeiden; Merkel hat ja ihre eigene Appeasementstrategie dem Big Boss in Washington vorgetragen. Aber wir haben auch gesehen, dass er nicht begeistert davon war, weil das seinen Plan desavouiert. Also klappt das mit dem anhaltenden Appeasement wahrscheinlich nicht. Was klappen wird, ist das Lostreten des Putin-Revange-Plan, der ja schon seit langem in der obersten Schublade liegt. Aber wir wissen nicht, was auf diesem Plan steht und wie die Auswirkungen dieses Plans sein werden.Man muss es den Menschen nur schmackhaft machen. Der Krieg als solcher ist nicht unbedingt wünschenswert; also muss man ihn euphemisieren, schmücken, motivierend darstellen, beschönigen und für die Menschen akzeptabel darstellen. Fußball mag fast jeder – was liegt also näher als die Vorbereitung für das Spiel, die Vorbereitung auf den Sieg, also auch für das Militär anzusprechen: das Training.


Zum Anderen wollen wir ja auch, dass die politische Usurpations-Sauerei der USA endlich aufhört. Wir wollen auch, dass die Welt endlich begreift, dass jede Intervention der USA bisher nur Schaden für das überfallene Land, Schaden für die im Land lebende Bevölkerung, Schaden für die Wirtschaft, Schaden für die Unternehmer und Schaden für die Infrastruktur und Regierungen des überfallenen Landes gebracht hatte. Die USA als selbsterklärte Friedensmacht, als Demokratiebringer, als Helfer für das Gute und Schöne, als Unterstützer der Moral und des Anstandes hat sich ja als das Gegenteil herausgestellt, obwohl die globale Presse-Macht den Glorienschein der USA täglich über uns allen ausleert. Aber wir wollen absolut keine Eskalation des Kriegs in der Ukraine, sondern wollen dort einen dauerhaften Frieden.

Wir Europäer, wir in der EU, haben leider jahrelang geschlafen und uns beim Nichtstun wohlgefühlt. Wir haben den Regierungschefs, den Politikern, den Volksvertretern, den Medien, dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Rundfunkanstalten alles abgenommen an Wohlfühl-Lügen, die sie über uns ausgebreitet hatten. Nun sehen wir trotz gelenkter Berichterstattung und embedded Journalisten oder verkrampften Un-Kommentaren, dass wir schamlos betrogen und belogen wurden. Nichts ist so wie es vorgetragen wurde. Alles ist geschönt, vertuscht, verbogen, bereinigt, unwahr, nicht plausibel, überkritisch, diffamierend und einfach platt dahergeschwätzt. Wir in ganz Europa sind gefangen in der selbstbewirkten Insouveränität der Nachkriegszeit, sind gefangen im Irrglauben einer friedlichen, schützenden NATO. Sind gefangen in einer Dauer-Presse-Bombardierung hinsichtlich des bösen Russen und des guten Ami. Wir sind Konsum-Kapitalisten dümmsten Grades und ergötzen uns an extrem gut zugänglichen Verballhornungs-Unterhaltungs-Serien aus Hollywood oder den freien TV-Sendern, die ja – wie Hollywood auch – von der Finanzoligarchie gesteuert werden. Wir haben das Märchen des vereinten, braven, friedlichen Europa als Werte-Gemeinschaft und erfolgreiche Wirtschaftsmacht geglaubt. Wir haben gar nicht verfolgt, nicht gewollt, nicht bemerkt und nicht realisiert, dass wir ein Haufen von Vasallenstaaten der USA sind, die dem angloamerikanischen Hegemonialstreben folgen. Jetzt haben wir den Salat!

Welche plausiblen Möglichkeiten könnte es geben? Wenn die neuen Trainingswaffen ankommen, werden sie in die beste Trainingssituation gestellt, also so, das der maximale Tainingserfolg an der schwierigsten und notwendigste Stelle erzeugt werden kann. Die beste Stelle wäre also dort, von wo die NATO das wünschenswerte Ziel erreicht oder wo das Poroschenko-Jazeniuk-Putsch-Regime den größten Erfolg gegen die Separatisten erzielen könnte. Alexander Sachartschenko als der profilierteste Führer der Separatisten und offensichtlicher Stratege wird sich bis Mykolajiw und Dnjepropetrowsk vorbereitet haben oder sogar bis Kharkow. Und die Trainings-Instruktoren werden sich ebenso auf dieses Gebiet einschießen lernen, denn die Forderung heißt einerseits Separierung und andererseits Eingliederung. Sehr wahrscheinlich wird es um das in Zweifel stehende Gebiet Noworossija gehen.

Russland wird bei offensichtlich bewiesener Einbringung US-amerikanischer Truppen nicht zurückhalten können. Russlands historischer Auftrag, sowohl die ur-russische Bevölkerung im Osten der Ukraine zu beschützen aber gleichzeitig die Föderalisierung für die Zukunft zu ermöglichen, muss erfüllt werden. Ein "alleine lassen" kommt für ihn nicht in Frage. Das bedeutet: es entsteht eine direkte Konfrontation zwischen russischen und amerikanischen Truppenverbänden. Keine Sandkastenspiele oder Stellvertretergemetzel mehr, sondern richtiger, offener, taktischer Landkrieg. Unter Einsatz aller denkbar modernster Systeme der Luftaufklärung, Radarüberwachung, Informations-Störsendern, Lenkraketen und computergesteuerten Lenkwaffen-Artillerie-Fahrzeugen. Der – wenn man so sagen will – Test-Kriegsfall, um feststellen zu können, wer der stärkere und taktisch bessere Kampfverband sein wird. Hey Leute, so was geht gar nicht – und ihr denkt, das ist doch nur in der Ukraine?
Russland wird alles Erdenkliche an Geschwindigkeit, an Strategie, an Taktik, an Finesse, an Finten, Störmanövern, Waffen-Systemen aufbieten, was es in seinen Arsenalen vorrätig hält. Separatisten und Russen zusammen müssen und werden die Trainingstruppen zerpulvern. Das ist Putin dem widerwärtigen, diffamierenden Gegner Obama/USA schuldig. Und er wird gleichzeitig an allen denkbaren Scharmützel-Grenzen, wie Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Moldawien, Transnistrien, Nordost-Sibirien und Kasachstan höchste Bereitschaft ausgerufen haben, um den USA keine Gelegenheit zu nebensächlichen Windfall-Siegen zu geben. Putin weiß und wir wissen es auch, dass der erste Waffengang der kritischste ist, der uns signalisieren soll, wie die Zukunft des Ukraine-Kriegs weitergeht, vielleicht ruht oder eskaliert zum großen Weltkrieg mit atomarer Schlagkraft.

Was wir auch wissen, ist, dass Russland diesen Krieg nicht will. Dass Russland unbedingt den Waffenstillstand nach Minsk II erhalten und ausbauen will, dass aber die USA genau das Gegenteil wollen. Die USA wollen das große Schachspiel nach Regie Brzezinski spielen und sind deshalb gezwungen, aus der Deckung des angeblich friedlichen, aber hinterfotzigen Infiltrators herauszutreten, um ihren Eroberungsplan wahr werden zu lassen. Der ursprüngliche Plan, die NATO-Europa-Truppen dafür einzusetzen und zu opfern, wird nicht gelingen. Nicht nur, weil Merkel, Hollande und Co schlau-feig genug sind, es nicht tun zu wollen, sondern weil es nicht genügend fähige, ausgerüstete Streitkräfte in Europa gibt. Das "uralte" Logistik-Dilemma trifft trotz modernster Waffen immer noch zu: wer viele, starke Landwaffen einsetzen will, muss logistisch Herkulesaufgaben stemmen können, ohne dass der Feind das bemerkt. Selbst bei Einbindung aller EU- und NATO-Partner zu diesem Waffengang können die USA diese Herkulesaufgabe nicht meistern. Alternativ geht nur der Luftkrieg.
Das aber wäre die vorweggenommene Eskalationsstufe Zwei. Und auch hier hätte Putin bessere Karten: auch dabei hätten die USA ein Treibstoff-Logistik-Problem und ein Flugdauer-Zeit-Problem. Falls die USA sich einbilden, so was wie im Irak oder in Syrien abfeiern zu können mit Hinfliegen-Bomben-Wegfliegen, haben sie sich aber gewaltig getäuscht! Wenn das gehen soll, müssten die USA eine Riesen-Luftflotte aktivieren mit allem Fluggerät, das sie aufbieten könnten – und dennoch: die Russen wären logistisch, materiell, stückzahlmäßig und sogar entwicklungs-technisch im Vorteil. Die russische Luftwaffe ist sehr modern, sehr schnell, sehr stark und sehr gut geschützt. Es wäre nicht gerade einfach für die USA, einen Luftsieg zu erringen.

Das zeigt auf eine andere Alternative. Die Amerikaner könnten die Eskalationsstufe DREI zünden: ihre Mittelstreckenraketen munitionieren und punktuell von Kontinental-Europa aus einsetzen, Russland wäre nicht nur überrascht, sondern müsste kontern und mit mindestens zwei wenn nicht mehr Waffensystemen kontern. Hier gehört auch das Statement eines der best vernetzten Politiker der US-Regierung hin: Leon Panetta, the long-time Democratic Party operative who served as Obama’s Defense Secretary and CIA Director, said this week of Obama’s new bombing campaign: “I think we’re looking at kind of a 30-year war.” Only in America are new 30-year wars spoken of so casually, the way other countries speak of weather changes. Die Frage, die sich dann sofort stellt ist auch die Frage nach der Munition: Streubomben, Brandbomben, Lenkkörper, Magnetwaffen, Atombomben. Das wäre dann keine Eskalation mehr, das wäre der offene Weltkrieg. Den USA ist das zuzutrauen – sie sind vernarrt in ihre Waffentechnik und sie sind verirrt in ihrer Selbstbeweihräucherung der Unbesiegbaren, derjenigen, die einen Auftrag von Gott zu erledigen haben: die One-World unter ihrer alleinigen Führung und dem very single dictatorship. Wahrscheinlich vergessen sie dabei, dass auch Russland noch Raketen besitzt, sowohl Mittelstrecken- als auch Langstrecken- und ballistische Extrem-Langstrecken-Raketen. In allen drei Technologien sind die Russen ebenbürtig, wenn nicht besser aufgestellt. Und: das Unglaubhafte wird dann zum Denkbaren. Die Raketenangriffe zielten auf die Bastionen in Europa und die USA selbst.

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